Cerveza artesanal – Craft Bier auf Argentinisch

Wie man aus dem vorletzten Artikel rauslesen konnte, wächst die Sehnsucht nach dem Sommer immer mehr im bierspindel Team. Um jetzt die Sonne und laue Nächte genießen zu können, muss man momentan leider auf die Südhalbkugel fliegen. Das hab ich vor Kurzem getan und versuche euch nun den Sommer für die Dauer eines Artikels über Argentinien zurückzubringen.

Craft Bier meint man im ersten Moment vielleicht nicht mit Argentinien zu verbinden. Jedoch gibt es seit Neustem auch dort einen regelrechten Craft Bier Boom. Dieser kommt hauptsächlich aus der Region Bariloche, der Schweiz Argentiniens. In dieser Gegend sind (aus welchen fragwürdigen Gründen auch immer) die meisten Deutschen ausgewandert und immer noch leben dort viele Deutsche und/oder deren Nachkommen. Nachdem ich persönlich nicht durch die halbe Welt fliege, um etwas zu sehen was vor der Haustür ist, kann ich euch leider nichts über die Region sagen. Jedoch hat der neueste Lonely Planet ein eigenes Kapitel über Bariloche und den dortigen Bier Hype geschrieben. Nichtsdestotrotz findet man auch in Buenos Aires an fast jeder Ecke eine Craft Bier Bar, besonders im Stadtviertel Palermo.

Im Templo Cervecero in La Rioja kann man schön draußen sitzen.

Viel interessanter als irgendwelche Adressen und Empfehlungen für ein Land, in das man vielleicht nicht so schnell kommt, ist aber eher: wie schmeckt denn das Bier da unten? Kann es mithalten? Ist es besser? Gibt es die selben Trends wie in Europa?

Das Sortiment von Patagonia lässt sich in fast jedem Supermarkt finden.

Zu den größten Brauereien zählt Cerveza Patagonia, die aber zu Anheuser-Busch gehören. Erwartet man Craft Bier, ist einem davon abzuraten. Es schmeckt einfach genau so wie immer, wenn eine Großbrauerei meint auf den Zug mit aufspringen zu müssen und mal ein Pale Ale braut. Das kennt man ja von Europa schon zur Genüge. Abgesehen davon ist es ein gut trinkbares Bier, das nicht nach Wasser schmeckt und teils mit patagonischen Hopfen gebraut wird.

Die On Tap Bar in Buenos Aires schenkt auch Stiegl aus Salzburg aus.

In den zahllosen Bierbars, die man in Buenos Aires und auch anderen Städt(ch)en findet, hat man meist eine sehr große Auswahl. Man findet verschiedene IPAs, Pale Ales, Fruchtbiere mit Blaubeeren, Stouts und und und… sogar Weißbier und Alt habe ich in Buenos Aires ausfindig machen können. Meine Eindrücke bei den Bieren, die ich probiert habe sind sehr unterschiedlich. Argentinien hat eine blühende Craft Bier Szene, sie steckt aber noch etwas in den Kinderschuhen. Außerdem sollte man wissen, dass in Argentinien deutlich süßer gegessen wird. Wer also ein Fruchtbier bestellt, bei dem man die typische belgische Säure und Trockenheit erwartet, wird vermutlich eher enttäuscht, denn es kann papp süß und nach künstlichem Fruchtaroma schmecken. Ist man weniger experimentell eingestellt und will gutes Bier haben, sollte man bei klassischen Pale Ales, IPAs und Stouts bleiben, die weniger Experimente wagen. Diese waren durch die Bank wirklich lecker und den Stilen entsprechend.

Zu guter letzt für den Fall der Fälle doch noch ein paar Ausgehtipps:

Buenos Aires

In La Rioja ist der Templo Cervecero eine gute Wahl, in Cordoba die Gegend um den Paseo de las Artes in Güemes.