Braukunst Live! 2019

Am 15. und 16. Februar fand in München zum achten Mal die Braukunst Live! im MVG Museum statt. Mit sehr vielen Ausstellern lockte die Messe Bierliebhaber an. Wir waren vor Ort und fassen unsere Eindrücke zusammen, für alle die es leider nicht dort hin geschafft haben.

Neben den üblichen Größen der bayrischen Craft Bier Szene wie Crew Republic, Munich Brew Mafia, Hoppebräu, Hoppenhäcker und Zombräu haben wir uns sehr gefreut auch unsere Freunde von Inale zu treffen.

Inale war sehr am Feedback interessiert. Daher wurde auch eine Black Box aufgestellt, in der man anonym das Bier bewerten konnte.

Wir freuen uns auf solchen Festen immer neue Brauereien kennenzulernen und so ist unsere absolute Newcomer Empfehlung: Testbräu. Die drei hinter der im Sommer 2018 gegründeten Minibrauerei betreiben das ganze noch als Hobby neben ihren Vollzeitjobs. Wir sagen: schade, denn die Biere waren so lecker, dass wir mehr davon wollen. Ganz besonders hat uns das Sorachi Blanche überzeugt, welches mit Sorachi aus der Hallertau gebraut wurde und demnach angenehme Kokosaromen hatte. Außerdem war der Rauchweizenbock Kremator ein absolutes Highlight und Einsteigern in die Rauchbierwelt absolut zu empfehlen. Wo kriegt man nun das gute Bier? Wenig überraschend: bei unserem guten Freund und Biersommelier Gianluca im AmbarBistro.

Highlight des Abends: die Biere und das nette Team von Testbräu.

bierspindel.net interessiert sich ja auch immer für bierbezogene Spezialitäten. Auch hier gab es interessante Sachen zu entdecken, wie beispielsweise einen Hopfensecco, der uns jedoch leider zu wenig Hopfen und zu viel Secco enthielt. Überzeugender war da craft Bee, eine Imkerei, die mit ihrem eigenem Honig Bier braut – der Craft Gedanke weitergedacht. Gegen jedes Vorurteil war weder das Helle noch das Dunkle zu süß, hatten aber trotzdem einen angenehmen Honiggeschmack. Wirklich überzeugend! Daneben konnte man bei Lutzenburger GmbH auch Bierschokolade und Hopfenspirituosen erwerben.

Insgesamt konnten wir folgende Trends beobachten:

  • Mate Ales
  • Trüffel Ales
  • Honig in verschiedensten Bierstilen
  • und der Jahreszeit entsprechend Bockbiere in sämtlichen Varianten

Das Mate Ale von Unverhopft hat uns überzeugt. Statt kalt zu hopfen wird ein Bio-Mate Extrakt aus Brasilien zugegeben.

Das Team von Unverhopt konnte mit außergewöhnlichem Bier überzeugen.

Das Trüffel Ale von Freigeist hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Sehr starke Trüffelaromen in der Nase, im Geschmack deutlich ausgewogener und zurückhaltender. Hier wurde ebenfalls statt dem Hopfenstopfen Trüffelöl sowie frische Trüffel zugegeben. Ein spannendes Experiment, dem man nicht vorwerfen kann, nicht nach dem zu schmecken, was drauf steht, jedoch litt ein bisschen die Drinkability. Wir bleiben lieber bei den ganz hervorragenden Gosen von Freigeist.

Die Braukunst Live! kurz zusammengefasst:

Positiv:

  • Internationale Aussteller, wie z.B. The Sisters Brewery aus UK
  • Tolle Location, die nicht zu überfüllt war
  • Zu jedem neuen Bier, wurde der alte Teku Pokal gegen einen frischen ausgetauscht
  • Anbieten von Masterclasses, d.h. einstündigen Vorträgen für 5€

Negativ:

  • Hauptsächlich der hohe Eintrittspreis (Tagesticket 20 €, Zwei-Tagesticket: 35 €), der jedoch vermutlich vor Überfüllung bewahrt hat
  • Statt Coupons, die man überall einlösen kann, hat man vier Gutscheine für bestimmte Brauereien erhalten; leider waren darunter zwar Größen des Münchner Biers, die jedoch mit ihrem Standardsortiment aufgefahren sind, das überall erhältlich ist. Wir sagen: dafür brauchen wir auf kein Bierfest mit hohem Eintritt!
  • Das Thema alkoholarm & alkoholfrei ging etwas unter. Lag aber vermutlich an der Jahreszeit

Fazit:

Sehr lohnenswert, wenn man das Herz bereits für Craft Bier schlägt, für Einsteiger ist der Eintrittspreis vermutlich abschreckend.