Sauerbiere – Berliner Weiße

Der Sommer ist da – Zeit für was Erfrischendes! Was stellt aber eine echte Alternative zu einem pappsüßem Radler dar, das meist gar nicht so erfrischend schmeckt, wie man es erwartet hat? Eine Berliner Weiße!

Wie treue Leser unseres Blogs vielleicht an der leicht repetitiven Einleitung erkannt haben, ist das hier der zweite Teil unserer Serie zu Sauerbieren (den ersten findet ihr hier).

Zu meiner ersten Berliner Weisse wurde ich bei meinem ersten Berlinaufenthalt gezwungen.  Gezwungen deshalb, weil ich damals keine Ahnung hatte, was mich erwartet und mir ein giftgrünes Getränk serviert wurde – nämlich das Biermischgetränk Berliner Weisse von Berliner Kindl, deswegen auch Weisse statt Weiße.

Ursprünglich ist Berliner Weiße kurz für Berliner Weißbier und – meiner Meinung nach – einer der spannendsten deutschen Braustile. Wie der Name schon sagt, wird das Bier mit Weizenmalz gebraut – soweit so normal. Interessant wird es in puncto Gärung(en): Die Hauptgärung findet mit einer Mischung aus obergäriger Hefe und Milchsäurebakterien statt, in die Flasche wird dann noch Brettanomyces-Hefe zur Nachgärung gegeben. Der Geschmack dieser Hefen wird meist etwas wenig einladend als “Pferdedecke” oder als “ledrig” beschrieben, ist aber essentiell für eine richtige Berliner Weiße.

Eine Berliner Weiße, trüb und meist stark karbonisiert
Eine Berliner Weiße, trüb und meist stark karbonisiert

Langer Gärung, kurzer Sinn: raus kommt ein lange haltbares, teilweise in der Flasche nachreifendes Sauerbier mit viel Kohlensäure und einem relativ geringem Alkoholgehalt. Ideal für den Sommer also! Die Geschmackswelten in die mit diesen Bieren eingetaucht werden kann ist einfach überwältigend und sonst mit (fast) keinem Braustil zu erreichen. Viel zu schade eigentlich um Waldmeister- oder Himbeersirup dazuzugeben, deshalb empfehlen wir den Genuss streng nur pur!

Põhjala ist ja nicht nur dafür bekannt besonders schöne Etiketten herzustellen, nein auch mit ihren Bieren sind sie äußerst experimentierfreudig  und deswegen finden sich in ihrem Sortiment natürlich auch Berliner Weiße. Diese sind passend nach Stadtteilen der Hauptstadt der BRD benannt, also etwa Prenzlauer Berg oder Kreuzberg. Als Titelbild haben wir exemplarisch Kreuzberg (das Bier) in Wien (der Stadt) fotografiert, welches die Palette gleich etwas mit in Bier unbekannten Geschmäckern überfordert. Ans Herz legen können wir euch aber auch die Interpretationen von BRLO und von Stone Brewing.

Warum also diesen Sommer nicht mal was Neues, Saures und absolut Erfrischendes probieren?