Experimentelles von Wild Beer

Allen sehr experimentierfreudigen Biertrinkern wird The Wild Beer Co nicht entgangen sein. Diese britische Brauerei aus der Grafschaft Somerset bietet eine Vielzahl an sehr außergewöhnlichen Bieren an. Damit diese auch bis zum Konsumenten außergewöhnlich bleiben, kann man die Biere seit Kurzem auch in Dosen erwerben. Für alle Preis-Leistungs-Optimierer ist hingegen die 0.75 l Flasche nahezulegen. Wir stellen euch hierdrei zufällig ausgewählte Biere genauer vor.

Das Millionaire von Wild Beer.

Sehr zu empfehlen ist beispielsweise das Millionaire. Dieses Chocolate and Caramel Milk Stout mit 4.7 % wurde mit Lactose, Karamel, Kakao, Hafer und Meersalz gebraut. Es hat einen wunderbar feinporigen und stabilen Schaum und riecht hauptsächlich nach Röstaromen.  Zuerst schmeckt das Bier relativ süß, dann kommen deutlich schokoladige und karamellige Noten durch.  Im Abgang kommt eine von Röstaromen dominierte, angenehme Bitterkeit durch, die durch einen leicht salzigen Nachgeschmack abgerundet wird. Insgesamt schmeckt es so samtig weich wie es klingt, besitzt also einen ausgewogenen Körper. Ein schönes Bier, um eine schokoladige Nachspeise zu begleiten – oder aber auch gleich ganz zu ersetzen.

 

Für das Sleeping Lemons wurden Zitronen in Salz und Zitronensaft eingelegt, um ein Gose zu brauen. Obwohl es nur 3.6 % hat,  riecht es etwas nach Alkohol, den man aber nicht schmeck. Ein sehr angenehmes und frisches Bier, bei dem hauptsächlich der säuerliche Zitronengeschmack durchkommt und weniger das Salz. Ein perfektes Bier also für alle die Lust auf etwas Frisches haben, egal ob Sommer oder Winter und gleichzeitig ein perfektes Bier, für diejenigen, die sich langsam an Gose ran tasten wollen.

Natürlich führt die unersättliche Experimentierfreude und das Verwenden saisonaler Lebensmittel dazu, dass Biere auch immer wieder verschwinden.  So beispielsweise das Squashed Grape , ein relativ saures Bier-Wein-Hybrid.  Hier kommt die Säure anders als beim Sleeping Lemons von Trauben und lässt sehr an Weißwein erinnern. Unser Résumé:  für alle Biertrinker schmeckt es mehr nach Wein, für die Weintrinkerin unseres Vertrauens mehr nach Bier.

Die beiden Brauer bevorzugen wilde Hefen, Sour Ales und Barrel Aged Biere, was durch die lange Lagerung einen enormen Platz bedarf.  2017 wurde erfolgreich eine zweite, größere Brauerei gecrowdfundet, welche als Biererlebniswelt dienen wird. Dort gibt es u.a. ein Restaurant in welchem zu und mit Bier gekocht wird sowie eine “School of Fermentation”. Damit kann die alte Brauerei vollständig der Lagerung der Holzfässer gewidmet werden.  Wir finden, dass klingt mehr als vielversprechend und freuen uns jetzt schon auf alle noch kommenden, außergewöhnlichen Biere. In diesem Sinne – drink wildly different!